So lautet eine einfache Regel.
In Büchern steht häufig „Dreh für das Instrument bei der Frequenz“ und „Stell den Kompressor für das Signal, so ein.“, damit es gut klingt. Solche Vorschläge sollten immer nur als Anhaltspunkte gesehen werden. Denn woher soll der Autor des Buches wissen, mit was für Material man gerade hantiert? Jede Bass-Drum klingt anders und benötigt evtl. Anpassungen an diversen Stellen. Eine elektronische Bass-Drum ist wiederum ganz was anderes und muss anderes behandelt werden als eine Akustische. Ebenso ist jede Gesangsstimme, jede Gitarre, jeder Synth-Sound für sich einzigartig und muss halt auch so behandelt werden.
Daher lassen sich solche Einstellungen der Effekte nicht verallgemeinern. Klar guckt man mal, ob man einem Sänger bei 3 kHz noch etwas mehr Sprachverständlichkeit geben kann. Wenn es aber nicht nötig ist, weil das Mikrofon in dem Frequenzbereich eh‘ schon etwas betont, dann kann man sich das vielleicht auch sparen.
Klar dreht man bei einer Bass-Drum irgendwo zwischen 80 und 300 Hz mal was raus, da dort erfahrungsgemäß die störenden Resonanzen sind…Aber eben auch nicht bei jeder Bass-Drum. Bei Elektronischen kann man sich das ebenso zumeist sparen.
Nehmt die vorgeschlagenen Einstellungen als Ausgangspunkt. Auch mit Presets sollte man vorsichtig umgehen, da das Material, auf das man sie anwendet, auch niemals zweimal das gleiche ist. An Presets ist ja nichts schlimmes. Auch ich habe in meiner Anfangszeit viel mit Presets gebastelt („gearbeitet“ kann man da noch nicht sagen), um dann festzustellen, dass ich mit dem Ergebnis noch nicht zufrieden war. Also hab ich irgendwann angefangen, selbst Hand an die Presets anzulegen, um dann irgendwann zu em Punkt zu kommen, meine eigenen, häufig genutzten Einstellungen für wiederkehrendes Material als eigene Presets zu speichern.
Auch muss man nicht immer mit dem EQ zu werke gehen. Wenn ein Sound von vornherein schon gut klingt und sich gut in den Mix einfügt, dann muss man ihn nicht noch mit dem EQ „verschlimmbessern“, nur weil es irgendwo geschrieben steht, dass man das mit der Art Material so macht. Das sind alles nur Anhaltspunkte wo man mal gucken kann, ob es was bringt, aber es sind keine unumstößlichen Gesetzmäßigkeiten.
Benutzt immer euer wichtigstes Werkzeug …. Das Ohr. Wenn es gut klingt, stimmt es.