Heute basteln wir uns ein Trancegate. Da ich dafür keine speziellen Effekte nutzen möchte, greife ich dabei auf ein normales Noise-Gate zurück. Wie das funktioniert, zeige ich euch hier.
Was ein Tracegate ist, brauche ich hoffentlich keinem zu erklären. Na gut. Ich tu’s trotzdem.
Ein Tracegate ist, im Unterschied zu einem normalem Gate, ein Gate, welches rhythmisch arbeitet. Für gewöhnlich nutzt man es auf Flächen- oder Lead-Sounds, aber auch auf anderen Signalen wie Drumloops usw. kann man damit interessante Ergebnisse erzielen.
Wie aber bekommt man ein Noise-Gate dazu, rhythmisch zu arbeiten? Ganz einfach. Via Sidechain. Für mein Beispiel greife ich auf das PC-4K Expander/Gate für SONARs ProChannel zurück. Aber jedes sidechain-fähige Gate tut es auch. Hier also der Weg.
Wir haben also eine Spur mit einem Flächensound oder was auch immer man derartig behandeln möchte. In den Insert dieser Spur legen wir nun das Gate an erster Stelle und aktivieren das Sidechain. Die erster Stelle deshalb, weil die danach folgende Signalbearbeitung, dem gegatetem Signal gelten soll.
Im zweiten Schritt legen wir eine zusätzliche Audiospur an. Von dieser Audiospur schicken wir ein Send-Signal im Pre-Fader Modus auf den Sidechain-Input des Gates. Und ziehen die Spurlautstärke selbst auf 0. Das Signal soll ja lediglich zum antriggern des Gates genutzt werden.
Nun setzen wir die Rastereinstellung auf 16tel und platzieren Schlagzeug-Samples auf an den Stellen, an denen das Gate öffnen soll. Dafür eigenen sich Snare-Sounds sehr gut, da diese zumeist nur ein kurzes Sustain aufweisen. Wir benutzen also die zweite Spur als eine Art Stepsequenzer für das Gate. Mit der 16tel Rastereinstellung ist es leicht, den Rhythmus zu ändern.
Und nun noch die Einstellungen des Gates an sich. Dass der Sidechain-Input aktiv sein soll, haben wir ja schon abgearbeitet. Die Range des Gates solle auf Maximum eingestellt sein, damit es auch wirklich nichts mehr durchlässt, wenn das Gate zu ist. Mit Threshold und Release des Gates steuert ihr nun die Intensität und Farbe des Trancegates. Da beide Regler im Verbund nun die Länge des Öffnens des Gates regulieren. Der Release sollte sehr kurz sein, da ansonsten das Gate vor dem nächsten Impuls nicht wieder zu macht. Das Threshold bekommt durch das Sidechain nun eine etwas andere Funktion. Es ist nun darauf ausgelegt, das Sidechain-Signal abzutasten. Heißt also, wenn das Signal am Sidechain-Input den Wert des Thresholds übersteigt, macht es auf und schließt erst wieder, wenn dieser Wert unterschritten wird. Dabei gilt es also ein wenig mit des Einstellungen zu experimentieren.
Fertig ist unser Trancegate. Durch verschieben, neu hinzufügen oder löschen der Samples auf der zweiten Spur könnt ihr nun den Rhythmus des Gates beeinflussen.
Die Möglichkeiten gehen aber noch weiter. Hängt zum Beispiel ein Delay hinter das Gate, um den Rhythmus frischer zu gestalten. Oder nehmt keine Samples, sondern einen Drum-Synthesizer von dessen Audioweg ihr den Send in den Sidechain-Input schickt, um das Trancegate über eine MIDI-Tastatur in Echtzeit zu steuern. Und, und, und…
In diesem Sinne….Frohes gaten.